Wirkungsprinzip der modernen Wundbehandlung:

  • Die Wunde wird wie eine „zweite Haut“ abgedeckt. Der Verband ist gegen Bakterien dicht, aber wasserdampfdurchlässig. Ein kontrollierter Gasaustausch findet statt.
  • Die Schaffung eines feuchten Wundmilieus. Eine feuchte Wunde ist wichtig, um die Wundheilung in Gang zu halten und somit die Bildung von neuen Zellen zu ermöglichen. Eine trockene Wunde ist eine tote Wunde.
  • Konstante Temperatur in der Wunde. Tägliche Verbandwechsel sollten vermieden werden, es stört die Wundruhe und führt zu Temperaturschwankungen. Eine konstante Temperatur im Wundgebiet kann nur dann erreicht werden, wenn die Wundauflage möglichst lange auf der Wunde verbleibt. Dadurch sind auch gleichzeitig weniger Verbandwechsel notwendig und es entstehen weniger Kosten. Bei infizierten Wunden ist ein täglicher Verbandwechsel notwendig!
  • Der Saugreflex der modernen Wundauflagen. Moderne Verbände können große Mengen an Flüssigkeit (Wundexudat) aufsaugen. Dadurch wird die Wunde von Bakterien, abgestorbenem Gewebe (Zelltrümmer) und Wundexudat befreit.
  • Durch diese Eigenschaften verheilt die Wunde schneller, glatter und mit weniger Narbengewebe.



Quelle: KOZON, V., & FORTNER, N. (2010). Wundmanagement und Pflegeentwicklungen. Wien: ÖGVP Verlag, S.61 ff.